An den Designern und Herstellern von Brautkleidern ist die Corona-Pandemie auch nicht spurlos vorbeigegangen. Waren die Kleider vor mehr als zwei Jahren noch ausgefallen und wuchtig, so hat jetzt ein Umdenken eingesetzt. Vielleicht liegt es an den Feiern im kleinen Rahmen, dass sich die Brautmode 2022 verändert hat. Welche Brautmode ist in diesem Jahr im Trend? Wie sieht die moderne Braut von heute aus? Wieso müssen Brautkleider immer weiß sein? Rund das Thema Brautkleid gibt es neben vielen Fragen auch die richtigen Antworten.
Warum sind Brautkleider eigentlich weiß?
Trägt die Braut nur ein weißes Kleid, weil sie damit die Unschuld und die Reinheit repräsentiert? Dies ist mit ein Grund, aber es waren insbesondere königliche Damen, die den Trend ins Leben gerufen haben. Ein Brautkleid sollte nach Möglichkeit entweder Weiß oder Cremefarben sein. Diesem Satz werden viele Damen wohl zustimmen. Diese Regel ist aber noch gar nicht so alt. Im Mittelalter wie auch in der Renaissance heirateten die Damen von hohem Rang in roten, grünen oder blauen Kleidern, die mit kostbaren Stickereien in Gold versehen waren.
Das Einfärben der Stoffe war eine sehr kostspielige Sache. Wer aus reichem Hause kam, konnte dies bei der Hochzeit zeigen. In diesen Zeiten wäre keine Dame aus gutem Hause auf die Idee gekommen, in Weiß zu heiraten, so etwas blieb der einfachen Bevölkerung vorbehalten. Noch bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde ein einfaches Kleid zur Hochzeit getragen, danach dient es für besondere Anlässe oder zum Kirchgang. Das Brautkleid musste damals nicht weiß sein, auch ein schwarzes Kleid war durchaus üblich.
Die Königin heiratete in weiß
Prinzessin Elisabeth Stuart von England und Schottland trug zu ihrer Hochzeit 1613 mit dem pfälzischen Kurfürsten Friedrich V. ein cremefarbenes Kleid, ebenso wie 1641 ihre Enkelin Maria. Hochzeiten waren damals Ereignisse im kleinen Kreis, das Volk bekam davon nichts mit. Die englische Königin Victoria änderte das Ganze jedoch: Sie heiratete in einem weißen Brautkleid ihren Prinzen Albert und die Presse war dabei. Die Königin war es auch, die Schwarz als Trauerfarbe einführte.
Richtig in Mode kam das weiße Brautkleid durch die österreichische Kaiserin Sissi. Sie trug einen pompösen Traum aus Rüschen und Spitzen in Weiß, als sie ihren Franz ehelichte.
Brautmode 2022 – Regencycore ist IN
Wer die Serie „Bridgerton“ gesehen hat, kann erkennen, wie die Braut im frühen 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Dieser Stil gehört in diesem Jahr zur Brautmode 2022. Wie die Darstellerinnen, so tragen auch die Bräute, die sich für den Regencycore entscheiden, romantische, aber opulente Kleider. Diese Brautmode 2022 erinnert an Babydolls mit Rüschen und kleinen Puffärmeln. Im Mittelpunkt stehen die Empire-Kleider aus dem England des 19. Jahrhunderts. Passend dazu wird üppiger Perlenschmuck getragen und das Motto ist: Mehr ist mehr.
Die Braut trägt Korsagen
Aus der Wäschemode für den Alltag haben es die Korsagen zur Brautmode 2022 geschafft. Korsagen sehen sehr sexy aus und schmeicheln der Figur. In dieser Saison werden sie sichtbar getragen. Zum Design-Element gehören aber unbedingt die typischen Stäbchen. Trend ist zudem ein transparenter Stoff, zwischen den Stäbchen ist die Haut zu sehen. An den wesentlichen Stellen ist der Stoff aber dicker, damit kein zu tiefer Einblick gewährt wird. Wer auf die Transparenz verzichten möchte, sollte auf schicke Tattoospitze setzen.
Bridal Sets – die praktische Brautmode
Bei der Brautmode 2022 muss es nicht zwingend ein Kleid sein. Ein sogenanntes Bridal Set löst das klassische Kleid Schritt für Schritt ab. Bei einem Bridal Set handelt es sich um einen Zwei- oder Dreiteiler aus einem oft fließenden Stoff mit sehr viel Spitze. Diese Brautmode 2022 kann durch Lässigkeit und Coolness punkten. Ideal sind die Sets für Bräute, die nicht für ein üppiges und glamouröses Brautkleid schwärmen. Praktisch und sehr lässig ist ein Zweiteiler aus einer feinen Stoffhose und einem Peplum Oberteil. Dieses Oberteil erinnert an ein Top, hat aber ein Schößchen.
Alle Bräute, die sich zwischen Hose und Kleid nicht entscheiden können, sollten ein 2-in-1-Bridal-Set wählen. Viele Bräute kaufen sich gerne zwei Kleider für den großen Tag: ein Kleid für die Trauung und ein Kleid für die Party nach der Trauung. Wer sich für das Set entscheidet, kann beides miteinander vereinen. Diese Brautmode 2022 hat abnehmbare Elemente, wie beispielsweise den voluminösen Tüllrock. Die langen Ärmel, die zuvor vielleicht noch am Spitzenkleid befestigt waren, lassen sich ebenfalls abnehmen. Auf diese Weise hat die Braut ein Kleid für den Gang zum Altar und ein tolles Kleid für die Party.
Kurz und Minimal
Lange Zeit waren kniekurze Minikleider für die Braut ein No-Go, schließlich müssen Kleider für einen festlichen Anlass lang sein. Diese Fashion-Regel gehört allerdings der Vergangenheit an. Die Braut von heute darf ein kurzes Kleid tragen und das nicht nur zur Feier. Vor dem Altar ist dieser Trend ebenfalls angesagt. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen „Vokuhila-Schnitt“ (vorne kurz und hinten lang) oder ein rundherum kurzes Kleid handelt. Das kurze Kleid ist sexy, lässig oder kann verspielt aussehen, hier kommt es auf die Details an.
Minimalismus beim Brautkleid was schon 2018 ein Trend. Ein prominentes Beispiel war Meghan, die Herzogin von Sussex. Sie trug ein schlichtes Brautkleid aus dem Hause Givenchy, ohne zu viel Stoff. Das Kleid glänzte vielmehr durch seinen klaren Schnitt und seinen glatten, aber glänzenden Stoff. Bei der Brautmode 2022 ist Minimalismus wieder gefragt. Diese Kleider ohne das übliche Chi-Chi zeigen ein cleanes Understatement-Design. Sie stellen die Braut und nicht ihr Kleid in den Mittelpunkt des Geschehens.
Fazit zu Brautmode 2022
Viele junge Frauen schwärmen von einem Brautkleid ganz in Weiß, ohne sich über die Bedeutung der Farbe Gedanken zu machen. Natürlich gibt es auch Bräute, die individueller denken und sich für ein Kleid in einer anderen Farbe entscheiden. Rot ist neben Weiß die beliebteste Farbe bei Brautkleidern. Diese Farbe hat eine ebenso lange Geschichte, die in der Antike beginnt. Im alten Rom trugen die Bräute einen roten Schleier, was, so der damalige Glaube, dem Paar Reichtum und Segen bringen sollte. Bis heute tragen die Frauen in Indien einen roten Sari zu ihrer Hochzeit. Rot ist die Farbe in Indien, die Glück bringen soll. Für welche Farbe sich die Braut entscheidet, bleibt immer ihr selbst überlassen. Ob Weiß oder Rot, üppig oder schlicht, ist auch in der Saison 2022 reine Geschmackssache.
Bild: @ depositphotos.com / nataliabostan
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