Wiesbaden () – Das Defizit der Kommunen steigt weiter. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, wiesen die Haushalte der Gemeinden und Gemeindeverbände in Deutschland im 1. Halbjahr 2024 eine Finanzierungslücke von 17,3 Milliarden Euro auf. Ein Jahr zuvor waren es 7,3 Milliarden Euro.
Das Defizit in den Kernhaushalte sei gewachsen, weil der Einnahmenzuwachs nicht mit dem starken Ausgabenwachstum Schritt hielt. Treiber der Ausgaben waren dabei vor allem die Sozialleistungen, die im 1. Halbjahr 2024 um 12,5 Prozent oder 4,6 Milliarden Euro höher waren als ein Jahr zuvor und sich auf insgesamt 41,5 Milliarden Euro beliefen. Hauptgrund waren Anpassungen der Regelsätze im Bereich der Sozialhilfe und im Bürgergeld zum 1. Januar 2024.
Daneben wuchsen auch die Personalausgaben um 9,1 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro kräftig. Die laufenden Sachaufwendungen stiegen um 7,1 Prozent und die Sachinvestitionen um 5,9 Prozent und damit langsamer als die gesamten Ausgaben der Kernhaushalte.
Die bereinigten Einnahmen der kommunalen Kernhaushalte waren dagegen im 1. Halbjahr 2024 mit 152,0 Milliarden Euro lediglich um 3,3 Prozent oder 4,8 Milliarden Euro höher als im 1. Halbjahr 2023. Die Einnahmen aus Steuern blieben mit netto 55,0 Milliarden Euro im 1. Halbjahr 2024 um 25 Millionen Euro niedriger als im 1. Halbjahr 2023. Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer (netto) stiegen dabei um 3,1 Prozent.
Ausschlaggebend für die stagnierenden Steuereinnahmen seien die Gemeindeanteile an den Gemeinschaftssteuern. Während der Anteil an der Umsatzsteuer um 3,5 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro stieg, sind die Anteile an der Einkommensteuer um 9,3 Prozent auf 13,1 Milliarden Euro gesunken. Grund seien veränderte Verrechnungen zum Gemeindeanteil des Vorjahrs zwischen Ländern und Gemeinden, so das Statistische Bundesamt.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Rathaus (Archiv)
|
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen) - Kommunen erstmals seit 2011 wieder im Defizit Wiesbaden () - Die Gemeinden und Gemeindeverbände (ohne Stadtstaaten) in Deutschland haben im Jahr 2023 ein Finanzierungsdefizit von 6,8 Milliarden Euro aufgewiesen. Wie das Statistische…
- Höhere Gesundheitsausgaben im Jahr 2022 Wiesbaden () - Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent oder 22,6 Milliarden Euro auf 497,7 Milliarden Euro…
- Öffentliches Finanzierungsdefizit zurückgegangen Wiesbaden () - Der Öffentliche Gesamthaushalt hat im Jahr 2023 rund 4,1 Prozent mehr ausgegeben und 6,4 Prozent mehr eingenommen als 2022. Einnahmen von 1.860,0…
- Öffentliches Finanzierungsdefizit gestiegen Wiesbaden () - Der Öffentliche Gesamthaushalt hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 rund 7,7 Prozent mehr ausgegeben, aber nur 6,1 Prozent mehr…
- Kommunen zum Jahresende 2022 höher verschuldet Wiesbaden () - Die Gemeinden und Gemeindeverbände einschließlich ihrer Beteiligungen waren zum Jahresende 2022 beim nicht-öffentlichen Bereich nach einer Modellrechnung der Statistischen Ämter des Bundes…
- Forschungsausgaben auf neuem Höchststand Wiesbaden () - Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland haben im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach…
- Exporte stützen Bruttoinlandsprodukt -… Wiesbaden () - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 1. Quartal 2024 gegenüber dem 4. Quartal 2023 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,2 Prozent…
- Öffentliche Schulden im dritten Quartal gestiegen Wiesbaden () - Die öffentliche Verschuldung in Deutschland ist im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 um 3,6 Prozent oder 85,8 Milliarden Euro gestiegen.…
- Einnahmen aus Grunderwerbsteuer brechen ein Wiesbaden () - Die Zurückhaltung beim Kauf von Grundstücken und Immobilien hat die Einnahmen aus der Grunderwerbsteuer einbrechen lassen.Im ersten Halbjahr 2023 nahmen die Bundesländer…
- Öffentliche Schulden zum Jahresende 2023 gestiegen Wiesbaden () - Der Öffentliche Gesamthaushalt ist beim nicht-öffentlichen Bereich zum Jahresende 2023 mit 2.445,4 Milliarden Euro verschuldet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am…