Fast jeder, der für ein besonderes Fest oder für ein schickes Abendessen einige Flaschen Wein sucht, möchte bei einem Blick auf das Etikett erfahren, ob der Wein infrage kommt oder eher nicht. Leider ist nicht jeder ein echter Weinkenner, der genau weiß, welchen Wein er kaufen muss, und welcher Wein zu welchem Anlass und zu welchem Essen am besten schmeckt. Viele sind in der Beziehung nur Laien, außerdem ist es nicht so einfach, die Etiketten auf den Weinflaschen zu „lesen“. Jedes Land und jedes Anbaugebiet hat so seine Eigenschaften, die den Wein auszeichnen oder ihn weniger schmackhaft machen.
Dazu kommen noch die vielen Abkürzungen, mit denen auch nur Weinkenner wirklich etwas anfangen können. Wer sich beim Weinkauf nicht blamieren möchte, sollte sich mit einigen wichtigen Bestimmungen vertraut machen, um auch den richtigen Wein zu erwischen.
Auf den Alkoholgehalt achten
Beim Thema Wein ist es eine gute Idee, zunächst einmal einen Blick auf das Etikett zu werfen, um zu prüfen, ob dort der Jahrgang zu finden ist. Sollte dies nicht der Fall, dann heißt es: Hände weg. Steht auf dem Etikett ein Jahrgang, dann ist es von Interesse, ob es ein Weißwein oder ein Rotwein ist. Weißweine sollten nicht älter als maximal zwei Jahre sein, bei Rotweinen sind es maximal drei Jahre, jedoch nur, wenn sie weniger als fünf Euro kosten. Sind die Weine älter, dann steigt in der Regel auch der Preis.
Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Kauf von Wein ist der Alkoholgehalt. Bei allen Weißweinen, die mehr als 12,5 Prozent und bei Rotweinen, die mehr als 13,5 Prozent Alkohol haben, ist grundsätzlich Vorsicht geboten. Wirklich edle Tropfen, vor allem aus Übersee oder den heißen Klimazonen dieser Welt dürfen etwas mehr Alkohol haben. Weine aus Europa mit höherem Alkoholgehalt schmecken hingegen oft sehr plump.
Welche Qualitätsmerkmale sind wichtig?
Wer erstklassigen Wein kaufen möchte, muss sich mit den Qualitätsmerkmalen vertraut machen und lernen, die Abkürzungen richtig zu lesen. Die Angabe einer bestimmten Region gilt bei Weinen, die aus Europa kommen, als wichtiges Qualitätsmerkmal. Kommt der Wein aus Italien, genauer gesagt aus der Toskana, dann steht auf dem Etikett „Chianti DOCG“. Wer lieber einen Wein aus Frankreich trinken möchte, bekommt einen guten Rotwein mit dem Etikett „Bordeaux AC“, ein Wein aus der spanischen Provinz La Rioja trägt auf dem Etikett die Bezeichnung „Rioja DOCa“. An eine garantierte Ursprungsbezeichnung sind immer eine Vielzahl von Gütekriterien geknüpft. Leider steht bei edlen Weinen nicht immer die Region auf dem Etikett, sondern nur der Ort, an dem das Weingut zu finden ist. Dies macht es schwerer, den passenden Wein zu finden, denn nicht jeder kann mit Ortsnamen wie „Margaux“ oder „Carmignano“ etwas anfangen.
Welche Rolle spielt die Rebsorte?
Bei den Weinen, die aus Deutschland, aus Neuseeland oder Südafrika kommen, steht der Name der Rebsorte auf der Flasche. Wer diese spezielle Traube schon kennt oder zumindest mit den Namen Riesling oder Müller-Thurgau etwas anfangen kann, hat gute Chancen, den richtigen Wein zu kaufen. Bei anderen Weinen aus Europa ist die Rebsorte eher im Kleingedruckten zu finden, denn die Spanier, die Franzosen und die Italiener stellen lieber die Region in den Vordergrund. Lässt sich keine Angabe zu der Rebsorte finden, dann bestehen die Weine nicht selten aus unterschiedlichen Rebsorten, die Cuvée genannt werden.
Soll der Wein trocken oder lieblich sein?
Den einen kann der Wein gar nicht süß genug sein, andere würden niemals einen lieblichen Wein trinken. Wer auf die Trinkgewohnheiten der Gäste Rücksicht nehmen möchte, muss erneut auf das Etikett schauen, um herauszufinden, welchen Süßegrad der Wein hat. Bei Weinen aus Deutschland gibt es mit trocken, halbtrocken, fein herb und lieblich vier Süßegrade. Ist auf dem Etikett keine Angabe zu finden, dann ist dieser Wein mit Sicherheit sehr süß und dadurch nicht jedermanns Sache. Bei Weinen aus dem Ausland gibt es grundsätzlich keine Angaben zum Geschmack.
Viele Importeure, die Wein in Deutschland verkaufen wollen, gestalten die Etiketten so, dass der Kunde erkennen kann, welchen Süßgrad der Wein hat. Ist bei einem ausländischen Wein keine Angabe zu finden, dann ist er sehr wahrscheinlich recht trocken.
Was sind Prädikatsweine?
Fällt die Wahl auf einen Wein von der Mosel oder vom Rhein, dann kann der Käufer sich an den verschiedenen Prädikatsstufen orientieren. Diese beginnen bei einem Kabinett, anschließend geht es zur Spätlese und letzten Endes zur Auslese. Die jeweiligen Prädikate hängen immer mit dem Reifegrad und damit auch mit dem Zuckergehalt der Trauben zusammen, den diese bei der Ernte haben. Allerdings sagen die Prädikate nichts über die Süße eines Weines aus. So kann etwa eine Spätlese ein trockener Wein sein. Diese verschiedenen Prädikatsstufen sind in anderen Weinländern in Europa ebenfalls nicht bekannt. In Italien sowie in Spanien gibt es das Prädikat „Reserva“ für die Weine, die eine ganz bestimmte Zeit gelagert werden müssen.
In Spanien sind diese Reifezeiten gesetzlich vorgeschrieben, zuerst in einem alten Eichenfass und später dann in Flaschen. Je nachdem, wie lange die Weine gelagert wurden, unterscheiden sie sich in „Crianza“, „Reserva“ und in „Gran Reserva“. Bei dem Begriff „Reserva“ ist allerdings Vorsicht geboten, denn er ist nicht geschützt, im Grunde kann jeder, der den Wein herstellt, ihn so nennen.
Wo sollte der Wein gekauft werden?
Alle, die das Glück haben, in einer Weinanbauregion zu wohnen, können ihre Weine natürlich direkt beim Erzeuger kaufen. Empfehlenswert ist es, zunächst einmal eine Flasche zu kaufen, sie zu Hause in aller Ruhe zu verkosten und sich anschließend zu entscheiden. Viele Winzer möchten ihren Wein am besten nur im Karton mit mindestens zwölf Flaschen verkaufen, oder eine bunte Mischung zusammenstellen. Auf diese Verkaufsstrategie sollten sich Weinkäufer aber nicht einlassen.
Wer es sich einfach machen möchte, kauft seine Weine ganz bequem im Internet. Online kann man ungestört im Sortiment stöbern und wer sich nicht sicher ist, kann den Weinhändler über eine Hotline sogar um Rat fragen. Die Kartons müssen nicht mühsam nach Hause geschleppt werden, denn sie werden vom Paketdienst bis nach Hause geliefert.
Wer einen Wein einkaufen möchte, sollte nicht nur auf den Preis schauen, denn ein teurer Wein muss nicht unbedingt ein guter Wein sein.
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