Der Bullerjan – ein ganz besonderer Ofen

Der Bullerjan – ein ganz besonderer Ofen

Manchmal sind einfache Lösungen die besten Lösungen, ein Warmluftofen, auch Bullerjan genannt, gehört zu diesen Lösungen. Dieser Ofen ist nicht nur leistungsstark und zuverlässig, sondern auch besonders sicher. Alle diese Eigenschaften hat der Ofen seiner etwas extravaganten Form zu verdanken, sie ist das Geheimnis seiner Wirkungsweise. Ein Bullerjan kann in einer Werkstatt oder in einem Wohnzimmer stehen, er kann sogar ein ganzes Haus beheizen und ist dabei auch noch sparsam, wenn es ums Heizmaterial geht.

Wie funktioniert ein Bullerjan?

Jeder Bullerjan besteht aus gebogenen Rohren aus Stahl, die eine Brennkammer in Form eines Zylinders bilden. Dabei liegt der größere Teil dieser Rohrfläche im Inneren der Brennkammer. Dies wiederum sorgt dafür, dass ein maximaler Austausch an Wärme zustande kommt. Die Luft, die durch die Rohre des Ofens strömt, wird während des Betriebs sehr schnell erhitzt. Nach physikalischem Gesetz steigt die warme Luft nach oben und wärmt die Stahlrohre, die kalte Luft fließt nach unten und wird dort erwärmt. So entsteht schließlich ein permanenter Kreislauf: Durch die ständige Umwälzung wird die Luft immer gleichmäßig und vor allem schnell im Raum verteilt.

Für das ganze Haus

Bullerjan Öfen erfreuen sich nicht umsonst einer immer größer werdenden Beliebtheit. Das Prinzip, nach dem diese besonderen Öfen arbeiten, sorgt dafür, dass die warme Luft selbst in den kleinsten Winkel des Raums strömen kann. Viele platzieren den Ofen mit einer eigenwilligen Form in einem zentralen Raum des Hauses, beispielsweise im Flur. Von dort aus sorgt der Ofen für Wärme in den unteren Räumen sowie in den Zimmern in ersten Stock. Da der Ofen sein Brennmaterial fast vollständig verbrennt, entsteht weniger Asche. Die relative kleine Brennkammer sorgt zudem für eine geringe Zeitspanne zum Aufheizen. Einmal angezündet, versorgt der Bullerjan das Haus für Stunden mit wohliger Wärme.

Katalysatoren und Filter

Im Rahmen der Klimadiskussionen gerieten auch Warmluftöfen wie der Bullerjan ins Zentrum der Kritik, denn die praktischen Öfen hatten zu hohe Staub- und Abgaswerte. Ab 2010 waren Millionen von Öfen in Deutschland daher vom Abschalten bedroht. Neben Kaminöfen älteren Datums waren von dieser Regelung auch die Warmluftöfen betroffen. In der Folge wurden die Öfen zu drastisch reduzierten Preisen und mit dem Zusatz angeboten, dass sie die Norm nicht erfüllen. Um wieder einen regulären Betrieb der Warmluftöfen garantieren zu können, mussten die neuen Modelle neben einem Filter auch mit einem Katalysator ausgestattet sein. Moderne Öfen haben einen Katalysator oder es wurde eine Technik eingebaut, die den Feinstaub verbrennt, noch bevor er eine kritische Menge erreichen kann.

Siehe auch:  Doppelhaushälfte – die Vorteile und die Nachteile

Schnelle Wärme

Es war der Kanadier Eric Darnell, der den Ofen aus gebogenen Rohren aus Stahl erfand. Im frostigen Winter seiner Heimat war er auf der Suche nach einem Ofen, um die Räumlichkeiten möglichst schnell zu erwärmen. Der Ofen sollte die Luft in der Umgebung zügig aufheizen, ohne dass die Wärme verschwindet, wenn das Feuer nicht mehr brennt. Für Räume, wie beispielsweise eine Werkstatt oder eine große Halle, die nur temporär geheizt werden, ist ein Bullerjan eine gute Lösung. Da die Luft ständig umgewälzt wird, bleiben Mikroorganismen und Partikel in Bewegung. Wird das Holz im Ofen einmal angezündet, dann bedeutet das stundenlang Wärme.

Gibt es Nachteile?

Neben seinen vielen Vorteilen hat ein Bullerjan Ofen auch einige Nachteile. Da sind zum einen die sehr hohen Kosten bei der Anschaffung des Ofens. Noch teurer wird ein solcher Ofen, wenn Zubehör wie Bodenplatten oder Rauchrohre benötigt werden. Menschen, die unter Asthma leiden oder schnell Kopfschmerzen bekommen, sollten vom Kauf eines Bullerjan Ofens absehen. Die Form, mit der der Ofen seine Strahlungswärme aufbaut, kann schnell zu einer Belastung werden. Im Normalfall wird die Wärme des Ofens jedoch gut vertragen und es entstehen keine gesundheitlichen Probleme.

Das nützliche Zubehör

Neben dem eigentlichen Ofen gibt es eine Vielzahl an praktischen Zubehör. Um einen ausreichend großen Sicherheitsabstand zwischen dem Ofen und dem Fußboden zu gewährleisten, ist ein Untergestell oder ein Podest ein Muss, zudem sorgt das Podest für einen sicheren Stand. Ein Rost aus Edelstahl, auf dem Tee, Speisen oder auch Glühwein warmgehalten werden, ist ebenfalls empfehlenswert. Optisch aufgewertet wird der Ofen mit einer schicken Griffgarnitur, vielleicht aus Messing.

Fazit

Nicht jeder möchte sich mit den stetig steigenden Kosten für Gas und Erdöl abfinden, viele Haushalte suchen nach einer Alternative. Ein Bullerjan Ofen kann genau das sein. Zwar ist die Anschaffung eines solchen Ofens nicht günstig, aber es zahlt sich aus. Die Öfen halten, wenn sie richtig platziert werden, das ganze Haus angenehm warm. Anders als bei einem klassischen Ofen muss ein Bullerjan auch nicht in regelmäßigen Abständen mit Holz „gefüttert“ werden. Bei diesen Öfen sorgt die ständige Umwälzung der warmen Luft dafür, dass es immer angenehm warm ist und auch bleibt.

Bild: @ depositphotos.com / Wirestock