Der Mythos Katze – was ist wahr und was nicht?

Der Mythos Katze – was ist wahr und was nicht?

Am 8.8. war der Weltkatzentag, ein Grund, den Mythos Katze mal näher zu betrachten. In Deutschland leben rund 5,7 Millionen Katzen in privaten Haushalten und damit sind die Samtpfoten die beliebtesten Haustiere noch vor den Hunden. Katzen haben etwas Faszinierendes an sich, sie sind eigenwillig und lassen sich weder zähmen noch trainieren. Vielleicht ist es das, was die Katze für den Menschen so interessant macht. Im alten Ägypten waren Katzen heilige , die sogar auf dem Thron des Pharao Platz nehmen durften.

Seit es Katzen gibt, ranken sich viele Mythen um die Tiere, von denen nicht alle stimmen. Einige sind aber tatsächlich wahr und sie zeigen, welch ungewöhnliche Tiere Katzen sind.

Sind alle Katzen wasserscheu?

Die Mehrzahl der Katzen mag Wasser nur in Form von Trinkwasser. Da Katzen aber von aus sehr neugierig sind, kann es passieren, dass sie eine Pfütze einfach nicht in Ruhe lassen können. Obwohl sie wasserscheu sind, können sie es einfach nicht lassen, immer mit der Pfote auf das Wasser und damit auf das eigene Spiegelbild zu tippen. Von jeder Regel gibt es eine Ausnahme beim Thema Katzen und beim Wasser heißt diese Ausnahme Türkisch Van. Diese Rasse springt sogar ins Wasser, um sich einen frischen zu fangen.

Bei den Großkatzen sind Tiger diejenigen, die gerne ins Wasser gehen und hervorragende Schwimmer sind. Die normale Hauskatze hasst hingegen das Wasser, was ihr Fell schwer und sie selbst träge macht.

Können sich Katzen und Hunde wirklich nicht leiden?

Wie „Katz und Hund“ heißt es gerne, wenn zwei sich gar nicht verstehen wollen. Katzen und Hunde sind zwar keine Todfeinde, aber sie haben eine unterschiedliche Art, zu kommunizieren. Ihre Körpersprache und die Laute funktionieren auf ganz unterschiedliche Art und Weise, was dann zu Missverständnissen führt. Wachsen die Tiere aber zusammen auf und verbringen viel miteinander, dann kann es passieren, dass sie sogar Verständnis füreinander aufbringen.

Nicht selten entwickeln Hunde und Katzen freundschaftliche Gefühle, aber es kommt dabei auch auf den Charakter der Tiere an. Der Halter kann einiges dazu beitragen, dass sich Hund und Katze gut verstehen, in dem er beiden Tieren ihren Freiraum lässt.

Trinken Katzen gerne Milch?

Ein Mythos ist, dass Katzen gerne Milch schlecken und dass der Halter sie ihnen bedenkenlos geben kann. Fakt ist: Milch enthält Laktose und den Milchzucker können nicht alle erwachsenen Tiere auch gut vertragen. Ihr Organismus kann das Enzym Laktase nicht mehr produzieren, weil es schon für die Verwertung von Zucker zuständig ist. In der Folge bekommen viele Katzen nach dem Genuss von Milch arge Verdauungsprobleme, wie beispielsweise Durchfall. Dazu kommt, dass Milch für die Tiere zu viel Fett enthält. Wer seiner Katze von Zeit zu Zeit ein Leckerli gönnen will, sollte ihr verdünnte Kuhmilch in kleinen Portionen anbieten.

Schlafen Katzen ständig?

Katzen sind relaxte Tiere, die sich meisterhaft auf das Dösen verstehen. Wenn es draußen den ganzen Tag regnet, kann es durchaus vorkommen, dass die Katze 16 Stunden verschläft, schließlich passiert ja nichts, was sie interessieren könnte. Normalerweise schlafen Katzen aber zwischen zwölf und 14 Stunden, allerdings nicht immer am Stück, sie verteilen die Nickerchen über den ganzen Tag. Menschen sind der Meinung, dass Katzen viel schlafen, weil sie selbst einen ganz anderen Schlafrhythmus haben. Wenn die Katze gerade aktiv ist, schläft der Mensch oder umgekehrt.

Landen Katzen eigentlich immer auf ihren Pfoten?

Katzen gelten als die wahren Meister der Balance. Falls sie aber einmal fallen, dann landen sie sicher und sanft wieder auf ihren vier Pfoten. Stimmt so etwas tatsächlich? Leider nur zum Teil, zwar haben Katzen einen sogenannten Stellreflex, der es ihnen ermöglicht, sich in weniger als einer halben Sekunde einmal um die eigene Achse zu drehen. Dies ist eine echte koordinative Meisterleistung. Dazu kommt, dass Katzen eine flexible Wirbelsäule und sehr dehnbare Gelenke haben, mit denen sie Stürze und Sprünge selbst aus Höhen abfedern können. Auf diese Weise können sie viele Verletzungen vermeiden.

Dies schützt aber nicht immer, denn wenn die Fallhöhe zu gering ist, fehlt den Tieren schlicht die Zeit, um sich noch drehen zu können. Diese Stürze sind dann weniger elegant und führen oftmals zu Verletzungen.

Markieren nur die Kater?

Kater markieren ihr Revier, mit ein Grund, warum viele einer Katze den Vorzug vor einem Kater geben. Das Problem ist damit aber leider nicht so ganz aus der Welt geschafft, da auch Katzen dieses Verhalten nutzen. Sie hinterlassen durch ihren streng riechenden Urin den Artgenossinnen eine Botschaft. Dieses natürliche Verhalten bei Katzen lässt sich jedoch effektiv verhindern, wenn die Tiere schon zu einem frühen Zeitpunkt kastriert werden. In dem Fall lässt der Drang zu markieren deutlich nach.

Können Katzen im Dunkeln sehen?

Dieser Mythos stimmt im Großen und Ganzen. In den Katzenaugen gibt es bestimmte Sinneszellen, die sogenannten Stäbchen, die für die Wahrnehmung von hellem Licht zuständig sind. Diese Stäbchen werden erregt, wenn Licht durch die Pupille in das Auge der Katze fällt. Diese Stäbchen sind im menschlichen Auge ebenfalls vorhanden, aber die Katze hat deutlich mehr davon. So ist sie auf das Hell-dunkel-Sehen spezialisiert. Die Augen der Katzen benötigen nur ein Sechstel der Lichtmenge, die ein menschliches Auge zum Sehen braucht.

Zudem verfügen Katzenaugen über ein weiteres Merkmal, was dafür sorgt, dass die Tiere Licht in der Dämmerung optimal nutzen können: Tapetum lucidum, was so viel wie leuchtender Teppich bedeutet. Dabei handelt es sich um eine besondere Struktur in der Aderhaut der Augen, die das einfallende Licht wie in einem Spiegel reflektiert, was die Erregung der Stäbchen verstärkt. Ist es allerdings stockdunkel, dann sind selbst Katzenaugen überfordert.

Lassen sich Katzen erziehen?

Katzen sind eigenwillig, genau so etwas lieben die Menschen an ihnen. Wenn sie ihre Krallen tief in das neue Sofa versenken, wünscht sich jeder Katzenbesitzer, er könnte seinen Stubentiger erziehen, so etwas nicht mehr zu tun. Katzen sind nicht dumm und sogar lernfähig. Deshalb gelingt es manchmal, ihnen bestimmte Regeln beizubringen. Der Mensch muss sehr viel mitbringen, die Katze immer wieder loben und zugleich konsequent sein. Leider funktioniert dies nicht immer, denn Katzen können jedem Machtkampf gelassen entgegensehen, sie gewinnen ihn am Ende auf jeden Fall. Wer wirklich etwas erreichen will, muss mit der Erziehung der Samtpfoten schon sehr früh anfangen.

Bild: @ depositphotos.com / fotoluminate

Tommy Weber
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