Glamping – Camping mit viel Luxus

Glamping – Camping mit viel Luxus

Ein kleines Zelt auf einem überfüllten Campingplatz, schlechtes Wetter und nur eine dünne Isomatte – kann sehr anstrengend und wenig erholsam sein. Trotzdem erlebt der Campingurlaub nach den 1950er und 1960er Jahren wieder eine echte Renaissance, auch bedingt durch die Corona-Pandemie. Camping ist nicht mehr nur der für Spießer, sondern eine Alternative zur Ferienwohnung, zum und zum Hotel. Da es auch im Urlaub Unterschiede gibt, was die Ansprüche angeht, ist es wenig verwunderlich, dass der Luxus sogar auf dem Campingplatz Einzug gehalten hat.

Glamping nennt sich das Ganze, ein Kunstwort aus Camping und Glamour, auf den viele nicht verzichten wollen, die „nur“ zum Camping fahren. Glamping hat sich zu einem neuen Trend entwickelt und wer das nötige Geld mitbringt, kann als sogenannter „Glamper“ einen Campingurlaub der Luxusklasse erleben.

Wenig gemeinsam

Camping und Glamping haben wenig gemeinsam. Beides findet zwar in der Natur statt, aber von Isomatten und Gaskochern ist beim Glampern nicht die Rede. Glamper bevorzugen bequeme Himmelbetten, frei stehende Badewannen und sie sitzen auf weichen Polstermöbeln statt auf wackeligen Campingstühlen. Gemeinschaftsduschen sind beim Glamping verpönt, es gibt natürlich ein eigenes Badezimmer. So etwas hört sich seltsam an, ist aber auf vielen Campingplätzen in Europa und in Deutschland längst Realität. Immer mehr Campingplätze richten Bereiche für die Urlauber ein, die zwar Camping machen wollen, aber auf Luxus nicht verzichten möchten.

Was das Kochen und Essen angeht, klafft die Welt der Camper und der Glamper ebenfalls weit auseinander. Beide Gruppen sind zwar Selbstversorger, aber für die Glamper stehen alle Utensilien bereit, um sich eine Feinschmeckermahlzeit zubereiten zu können. Ein Kühlschrank oder ein spezieller Weinschrank sowie ein morgendlicher Brötchenservice stehen den Luxuscampern zur Verfügung.

Alles ist vorbereitet

Wer schon einmal einen Campingurlaub gemacht hat, weiß, wie schwer es sein kann, ein Zelt aufzubauen oder den Wohnwagen mit einem Vorzelt zu versehen. Glamper müssen sich um solche Dinge keine Gedanken machen, denn in ihrer Parzelle auf dem Campingplatz ist schon alles vorbereitet. Wer Glamping macht, bringt seine Unterkunft nicht selbst mit und muss auch nichts aufbauen. Camper, die im Zelt übernachten, sind näher an der Natur, Glamper haben zwar mehr Platz, aber sie sind eher in den Unterkünften anzutreffen, als draußen an der frischen Luft. Gekocht und gegessen wird meist in der jeweiligen Wohngelegenheit, die beispielsweise wie ein Beduinenzelt in Luxusausführung aussehen kann.

Beim Glamping muss niemand das Zelt nach einer langen anstrengenden Autofahrt noch aufbauen, hier heißt es einfach nur, sich ins frisch bezogene Himmelbett zu legen und es sich vielleicht bei einem Gläschen Champagner gemütlich zu machen.

Immer unabhängig von der Witterung

Ob ein Campingurlaub ein Erfolg wird oder nicht, hängt vor allem vom Wetter ab. Jeder verregnete Urlaub ist ärgerlich, auf dem Campingplatz kann er aber zu einer wahren Tortur werden. Ist das Zelt dicht, dann kann es drinnen gemütlich sein, selbst wenn die Regentropfen auf das Zeltdach prasseln. Kommt allerdings Sturm auf, dann wird es im Zelt schnell ungemütlich, also besser vorher gut verankern und einen Graben um das Zelt schaufeln, damit das Wasser abfließen kann.

Glamper müssen sich nicht unbedingt mit dem Wetter beschäftigen. Sie campen in stabilen und angenehm warmen Unterkünften, wie einer Hütte oder einem umgebauten Weinfass. Selbst wenn der Regen stark und der Wind stürmisch ist, mitten in der Nacht aufstehen und eine undichte Stelle reparieren, so etwas ist für alle, die Glamping machen, kein Thema.

Für einen Urlaub mit Kindern ideal

Vom Luxusaspekt einmal abgesehen, eignet sich ein Glamping Urlaub auf dem Campingplatz vor allem für Familien mit Kindern. Es ist praktisch, das Waschbecken und besonders eine Toilette in der Nähe sind, falls der Nachwuchs in der Nacht mal muss. Die Unterkünfte der Glamper sind gut schallisoliert, was Familien eine ruhige Nacht verspricht, ohne lärmende Nachbarn, die noch lange grillen. Wird es überraschend kühl, dann ist ein Zelt für kein so guter Aufenthaltsort. Glamper stehen in dem Fall neben weichen Betten auch warme Decken zur Verfügung.

Strenge Regeln für Haustiere

Viele wollen den Hund oder die Katze nicht bei Bekannten oder in einer Tierpension „parken“, wenn es in die Ferien geht. Ein Urlaub im Wohnwagen macht es möglich, die Haustiere mitzunehmen, beim Glamping ist dies allerdings nicht so einfach. Die Unterkünfte sind luxuriös und die Ausstattung ist qualitativ hochwertig. Hunde und vor allem Katzen werden daher nicht so gerne gesehen, hier gelten strengere Regeln als in einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhaus. Auf einigen Campingplätzen, die Bereiche für Glamper haben, wird daher eine höhere Kaution verlangt, wenn die Gäste ein Haustier mitbringen wollen.

Wie kann eine Glamping Unterkunft aussehen?

Wer sich für Glamping entscheidet, muss nicht unbedingt in einem Zelt wohnen, es gibt noch andere attraktive Möglichkeiten. Überdimensionale Weinfässer und urige Holzhütten, elegant umgebaute Vans und sogar Baumhäuser machen den Traum von einem Luxus Campingurlaub wahr. Auf der Beliebtheitsskala ganz weit oben stehen jedoch luxuriös ausgestattete Zelte. Der Boden der Zelte besteht aus Holz und die Einrichtung erinnert an das Interieur eines fünf Sterne Hotels. In der Regel stehen die Zelte mitten im Grünen auf einer Wiese, am Waldrand oder direkt am Strand.

Ideal ist Glamping nicht nur für Familien mit Kindern, sondern auch für Brautpaare, die sich etwas Besonderes für ihre Flitterwochen wünschen. Paare, die gerne campen und ihren Hochzeitstag mal anders feiern wollen, sollten sich deshalb für Glamping entscheiden.

Was kostet der Glamping Urlaub?

Der Vergleich zwischen Camping und Glamping wird nicht nur bei den Annehmlichkeiten und der Ausstattung deutlich, sondern auch bei den Preisen. In Deutschland kostet ein Tag auf einem Campingplatz der mittleren Klasse für eine kleine im Schnitt rund 38,- Euro. Wer sich für einen Glamping Urlaub entscheidet, muss in der niedrigsten Kategorie durchschnittlich mit rund 50,- Euro rechnen. Nach oben sind den Preisen natürlich keinerlei Grenzen gesetzt. Besonders teuer ist der Urlaub in einem Baumhaus der Luxusklasse, hier liegt der Durchschnittspreis bei 150,- bis 200,- Euro pro Nacht in luftiger Höhe.

Die Preise variieren wie beim klassischen Camping zudem je nach Lage des Platzes und nach der Ausstattung. Alle, die den Urlaub in einem Luxuszelt verbringen wollen, müssen zudem mit einer hohen Kaution rechnen und die Endreinigung muss mit 60,- bis 100,- Euro noch einmal extra bezahlt werden.

Bild: @ depositphotos.com / Subho

Tommy Weber