Holz oder Metall – welches Material für den Carport ist besser?

Holz oder Metall – welches Material für den Carport ist besser?

Die baulichen Möglichkeiten oder finanziellen Mittel, eine Garage zu bauen, hat nicht jeder. Wer sein Auto trotzdem unter ein schützendes Dach stellen möchte, sollte sich für einen Carport entscheiden. Welches Material für einen Carport am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Holz oder Metall? Beide Materialien haben Vorteile, aber auch Nachteile, und zwar nicht nur beim Preis.

Der Carport – die etwas andere Garage

Ein Carport ist immer eine gute Lösung, wenn der Platz für eine Garage nicht ausreicht. Wie in einer Garage, bietet der Carport die Möglichkeit, nicht nur das Auto, sondern auch die Fahrräder, die Gartenmöbel und die Mülltonnen unterzubringen. So werden sie ebenfalls vor Regen, Frost, Sonne und herabfallendem Laub geschützt. Bei der Anschaffung stellt sich aber die Frage: Welches Material für den Carport ist die beste Wahl? Diese Frage stellt sich nicht nur im Hinblick auf die Kosten, sondern auch, was das Aussehen und die Größe des Carports angeht. Eine Orientierungshilfe sollte immer die Umgebung sein. Das Material für den Carport sollte sich beispielsweise dem anpassen, um sich so perfekt zu integrieren.

Metall als Material für den Carport

Metall ist als Material für den Carport ein echter Allrounder. Ein Carport aus Aluminium oder Stahl ist zwar eine teure Anschaffung, die jedoch einige wichtige Vorteile hat. Beide Varianten stellen eine gute Alternative zur Garage dar, sie sind rostfrei, witterungsbeständig und sehr lange haltbar. Nicht selten haben die Besitzer jahrzehntelang Freude an ihrem Carport aus Metall. Einfach ist außerdem die , hier reicht eine einfache Reinigung mit Wasser. Metall ist ein stabiles und robustes Material für einen Carport und kann sogar schwere Schneelasten ohne Probleme tragen.

Fällt die Wahl auf Aluminium, dann ist der Carport leicht. Mit den entsprechenden Beschichtungen lässt er sich auch farblich ganz nach Geschmack gestalten. Viele Hersteller bieten inzwischen individuelle Pulverbeschichtungen an, sodass der Besitzer beim Aufbau den Carport nicht mehr in seiner Wunschfarbe lackieren muss.

Die Nachteile

Der wohl größte Nachteil bei einem Carport aus Metall ist der Preis. Wer einen solchen Carport möchte, muss tief in die Tasche greifen. Wie viel der Carport kostet, hängt immer von der Größe, der Verarbeitung, der Stabilität und von möglichen Extras ab. Wer sparen will, entscheidet sich für einen Bausatz, der schon ab 900 Euro angeboten wird. Ein Modell aus leichten Aluminium kostet je nach Anbieter zwischen 1500 und 2000 Euro.

Obwohl der Bausatz günstiger ist, hat er einen entscheidenden Nachteil: Die einzelnen Teile sind sehr schwer. Der Carport muss also immer von mehreren Personen aufgebaut werden. Dazu kommt, dass die Statik der Träger und der Balken sehr genau berechnet werden muss. Fällt ein Träger aufgrund einer falschen Berechnung um, kann das sehr gefährlich werden. Dieses Material für den Carport muss außerdem in regelmäßigen Abständen auf Rost überprüft werden, selbst wenn es rostfreier Edelstahl ist.

Die Vorteile eines Carports aus Holz

Hat das Haus eine Holzfassade oder wenn ein natürlicher Werkstoff gewünscht wird, sollte Holz das Material für den Carport sein. Preislich liegt dieser Unterstand deutlich unter den Modellen aus Metall. Einfache Bausätze werden im schon ab 200 Euro angeboten. Soll der Carport robuster sein, dann kosten die Bausätze ab 400 Euro. Bei einem Carport aus Holz ist es sehr wichtig, auf die Stabilität zu achten. Wie dick sind die Stelzen und bleibt der Carport auch noch stehen, wenn eine Stütze beschädigt ist oder brechen sollte?

Ein weiterer Vorteil bei diesem Material für den Carport ist, dass jeder nach Wunsch seinen Carport streichen kann und es viele verschiedene Formen gibt.

Welche Nachteile hat Holz?

Im Unterschied zu Metall ist ein Carport aus Holz nicht witterungsbeständig, er braucht also eine regelmäßige, intensive Pflege. Im Handel werden außerdem speziell behandelte Modelle angeboten, die beispielsweise über eine sogenannte Kesseldruckimprägnierung verfügen. Diese schützt das Material für den Carport vor Insektenbefall und vor der Bildung von Schimmel. Wer sein Carport aus Holz in der Wunschfarbe streichen will, sollte eine gute Holzschutzlasur mit UV-Filter kaufen. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass der Carport so gebaut ist, dass das Regenwasser ungehindert ablaufen kann und sich nirgendwo staut. Wer alle diese Faktoren beachtet, kann an seinem Carport aus Holz viele Jahre Freude haben.

Beim Kauf sollte unbedingt auf die zulässige Schneelast geachtet werden. 85 Kilogramm pro Quadratmeter sollten hier das Minimum sein. Steht der Unterstand jedoch in einer schneereichen Region, dann muss es deutlich mehr sein.

Welche Holzsorten kommen infrage?

Fällt die Wahl beim Material für den Carport auf Holz, dann ist Lärchenholz immer eine gute Entscheidung. Andere Nadelhölzer kommen ebenfalls infrage, wie beispielsweise die Fichte. Beide Holzsorten enthalten sehr viel Harz, was sie unempfindlicher gegen und Witterungseinflüsse macht. Wer eine zusätzliche Seitenwand zur Wetterseite haben möchte, bekommt nicht nur einen zusätzlichen Schutz, sondern zudem ein attraktives Aussehen für seinen Carport. Das Nadelholz mit seinem natürlich hellen Farbton sieht gut aus und schützt dazu noch vor den Blicken der Nachbarn.

Die Materialien kombinieren

Beim Kauf oder Bau eines Carports können die Materialien Holz und Metall auch miteinander verbunden werden. Ein Gestell aus Metall sorgt hier für die nötige Stabilität und für den Schutz vor Witterungseinflüssen. Das Dach hingegen kann aus Holz sein, was dem Carport einen ganz besonderen Charme verleiht. Diese Kombinationen werden leider nicht als Bausatz angeboten, sie werden entweder nach Maß angeboten oder müssen selbst gebaut werden.

Fazit

Um ein Carport auf dem Grundstück bauen zu können, ist in den meisten Bundesländern eine Baugenehmigung erforderlich. Sie muss vor Beginn des Baus bei der zuständigen Behörde beantragt und ausgestellt werden. „Schwarz“ einen Carport zu bauen, ist keine so gute Idee. Kommt die Baubehörde dahinter, wird es teuer. Zu den Kosten für die Baugenehmigung kommt dann noch ein Bußgeld. Nicht selten verlangen die Behörden außerdem den Abbau des Carports, bis eine Baugenehmigung vorliegt. Damit wird die vermeintliche günstige Alternative zur klassischen Garage zu einer echten Kostenfalle. Bei der Versicherung schneidet der Carport zudem schlechter ab, denn hier wird vielfach kein sogenannter „Garagenrabatt“ gewährt, da ein Auto in der Garage sicherer und geschützter steht, als unter einem Carport. Nach Aussagen der Versicherungen sind die Kosten für Schadensregulierungen jedoch deutlich geringer.

Bild: @ depositphotos.com / welcomia

Tommy Weber