Maut in Ungarn – was müssen Reisende beachten?

Maut in Ungarn – was müssen Reisende beachten

Puszta und Plattensee – dies sind zwei Dinge, auf die Ungarn gerne reduziert wird. Dabei hat das Land viel mehr zu bieten, beispielsweise die heißen Thermalquellen, die sehenswerte Hauptstadt Budapest und natürlich die weltberühmte Tiefebene mit ihren wilden Pferden. Ungarn ist ein Reiseland mitten in Europa, was immer wieder unterschätzt wird. Wer einen Wellnessurlaub machen will, ist in Ungarn richtig und wer einen Badeurlaub verbringen möchte, kann das am nicht weniger berühmten Balaton.

Auf das M achten

Alle, die mit dem Auto nach Ungarn fahren, sollten bei den Autobahnen und Schnellstraßen auf das große M achten. Straßen, die so gekennzeichnet sind, dürfen nur mit einer Mautgebühr befahren werden. Verlangt wird die ungarische digitale Vignette jedoch nicht immer, denn einzelne Abschnitte der Autobahn sind von der Mautpflicht ausgenommen.

Gegliedert ist das Mautsystem in vier Fahrzeugklassen:

  • D1M – die Wochen- und Monatsvignette für Motorräder.
  • D1 – die Jahresvignette für Motorräder sowie für PKW und Wohnmobile bis 3,5 t und maximal sieben Sitzen.
  • D2 – Nutzfahrzeuge, die in keine andere Kategorie passen.
  • U – Anhänger von Fahrzeugen, wie beispielsweise Fahrradanhänger.

Die elektronische Maut

e-Matrica – so heißt die elektronische Vignette in Ungarn, die die Kennzeichen kontrolliert. Wer einen Urlaub in Ungarn plant, sollte die Vignette bereits vor Antritt der Reise auf dem Onlineweg kaufen. Wer so etwas jedoch versäumt hat und eine gebührenpflichtige Straße befährt, dem bleiben 60 Minuten Zeit, eine Ausfahrt zu nehmen und eine Vignette zu erwerben. Zusätzliche Gebühren oder Strafgebühren fallen in dieser einen Stunde aber nicht an. Wird die Vignette gekauft, dann erhält der Fahrer einen Abschnitt zur Kontrolle, der unterschrieben werden muss. Wichtig ist es, neben allen Daten vor allem das Kennzeichen sowie das Nationalitätskennzeichen und die Fahrzeugklasse genau zu überprüfen.

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Wer verkauft die Vignetten und was kostet sie?

Verkauft werden die Vignetten an alle Grenzübergängen, beim ungarischen Automobilclub MAK, an Tankstellen oder online. Wer sie direkt kauft, muss in der Landeswährung, dem Forint bezahlen, akzeptiert werden aber auch Kreditkarten.

Folgende Kosten fallen an:

Motorrad 1 Tag 6,50 Euro 10 Tage   8 Euro 1 Monat 13 Euro 1 Jahr 144 Euro
PKW 1 Tag 13 Euro 10 Tage 16 Euro 1 Monat 26 Euro 1 Jahr 144 Euro
Nutzfahrzeuge 1 Tag 18,50 Euro 10 Tage 24 Euro 1 Monat 37 Euro 1 Jahr   84 Euro
PKW mit Anhänger 1 Tag 12,99 Euro 10 Tage 16 Euro 1 Monat 26 Euro 1 Jahr   17 Euro

Eine Jahresvignette ist 13 Monate gültig, eine Wochenvignette zehn Tage lang.

Fazit

Ungarn ist ein abwechslungsreiches und landschaftlich reizvolles Ferienziel. Der Plattensee ist nicht nur der größte Binnensee in Europa, er bietet auch viel Wassersport und Bademöglichkeiten. Für Familien mit Kindern empfiehlt sich das flache Südufer, im Norden wachsen an den Hängen des Balaton die besten Trauben für den ungarischen Tokajer. E-Ladepunkte gibt es nur entlang der Hauptverkehrsstraßen rund um die größeren Städte, auf dem Land findet man eher selten Tankstellen oder Supermärkte mit Ladestationen. Wer die schöne Hauptstadt Budapest besichtigen will, kann das Auto ruhig stehenlassen, denn es gibt ein gut ausgebautes und außerordentlich günstiges Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln.

Bild: @ depositphotos.com / SunshineSeeds