Traditionelle Masken – nicht nur in Venedig ein Thema

Traditionelle Masken - nicht nur in Venedig ein Thema

Wer an den in Venedig denkt, denkt in erster Linie an traditionelle Masken und fantasievolle, prächtige Kostüme. Der Karneval in der Lagunenstadt ist wie der Karneval in Rio, ein ganz besonderes Fest, was vor allem von seinen Kostümen und Masken lebt. Aber Venedig ist nicht die einzige Stadt, in der traditionelle Masken im Karneval den Ton angeben. Auch die alemannische Fasnacht ist bekannt für ihre fantastischen Masken, die alle eine lange Tradition und Bedeutung haben.

Traditionelle Masken mit langer Geschichte

Alle, die die Masken aus Venedig unheimlich finden, müssen in der alemannischen Fasnacht besonders tapfer sein. Traditionelle Masken aus dem Südwesten Deutschlands sind zwar mehr als gruselig, aber sie haben eine hohe Symbolkraft. Larven nennen die Menschen im Allgäu ihre Masken, Schemen heißen sie in Baden-Württemberg. Teufel, Hexen, Dämonen und der Tod stehen auf der Beliebtheitsskala der Masken ganz weit oben, denn die alemannische Fasnacht hat auch immer etwas mit Mystik zu tun. In der Fasnacht wollen die Maskenträger nur eines – ihre Mitmenschen erschrecken, was ihnen dank ihrer Holzmasken auch immer wieder gelingt. Besonders beliebt sind Tierfiguren und „Wilde Männer“. Ein schönes Beispiel sind die Villinger „Butzesel“, die ursprünglich Lasterhaftigkeit und Gottesferne demonstriert haben. Heute erschrecken sie die zahlreichen Besucher, wenn sie zur Fasnacht durch die Straße ziehen.

Eine alte Handwerkskunst

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Traditionelle Masken gehören in Venedig zum Karneval und im Schwarzwald oder dem Allgäu zur Fasnacht. In Venedig gibt es kaum noch Werkstätten, die die kunstvollen Masken in herstellen. Im Südwesten Deutschlands, wo die alemannische Fasnacht gefeiert wird, ist das ganz anders. Traditionelle Masken zu fertigen ist dort eine alte, hoch angesehene Handwerkskunst. Das Schnitzen der Narrenmasken ist ein Beruf und diejenigen, die die Masken von Hand anfertigen, geben ihre Erfahrung sogar an Lehrlinge weiter. Jede Maske wird aus dem sogenannten vollen Holz geschlagen. Bevorzugt wird Lindenholz verwendet, weil es, anders als andere Holzsorten, nicht harzt. Soll es eine besonders leichte Maske sein, beispielsweise für Kinder, dann verwenden die Maskenschnitzer das Holz der Weymouth-Kiefer. Traditionelle Masken, wie die Narren sie in der alemannischen Fasnacht tragen, haben in der Regel ein Gewicht zwischen 250 und 700 Gramm.

Immer ein Unikat

Die Holzmasken der alemannischen Fasnacht macht so besonders, dass jede dieser Masken ein echtes Unikat ist. Alle Masken entstehen in Handarbeit und so bekommt jede Maske ihren eigenen Ausdruck und ihren besonderen Charakter. Keine Maske ist wie die andere und es gibt sie kein zweites Mal. Bis aus einem Stück Holz ein Gesicht entsteht, kann bis zu vier Tage dauern, auch die Bemalung der einzelnen Masken ist eine Kunst für sich. Vielfach werden die Masken in einer Familie weiter vererbt, vom Großvater auf den Vater und dann auf den Sohn.

Masken üben immer eine besondere Faszination aus. In der Lagunenstadt Venedig sind es die reich verzierten, kostbaren und eleganten Masken. In der alemannischen Fasnacht sind es die Masken aus Holz, die manchen Menschen Furcht einjagen. Ob im Südwesten Deutschlands oder in Venedig – die traditionellen Masken gehören zum Karneval einfach dazu. Sie geben ihren Trägern einmal im Jahr die Möglichkeit, in eine ganz andere Rolle zu schlüpfen.

Masken in der Kulturgeschichte

Wenn in Venedig der Karneval beginnt, sind sie wieder überall zu sehen, die prachtvollen Masken und die fantastischen Kostüme, die den Karneval in der Lagunenstadt so einzigartig machen. Mit den Masken in der Kulturgeschichte hat es jedoch eine ganz andere Bewandtnis. Sie dienten anderen Zwecken, aber haben im Grunde den gleichen Ursprung. Masken schützen und verstecken ihren Träger, sie geben ihrem Träger zumindest eine lang die Möglichkeit, aus seinem normalen Leben auszusteigen. Masken in der Kulturgeschichte haben auch immer etwas mit Anonymität zu tun.

Heiler, Götter, Teufel und Dämonen

In der Evolution gab es irgendwann einmal den Zeitpunkt, an dem der Mensch damit begann, ein überirdisches Wesen in seine Gedanken aufzunehmen. So entstanden die ersten Masken in der Kulturgeschichte und es gibt sie in allen Kulturen. Die wohl älteste Darstellung ist mehr als 11.000 Jahre alt und stammt aus dem heutigen Israel. Archäologen fanden dort Masken aus Stein und aus Metall. Eindrucksvolle Zeichnungen belegen, dass Menschen in allen Kulturkreisen Masken angefertigt haben. Dabei verwendeten sie unter anderem Stoff und Federn, später auch Leder und Papyrus, den Vorläufer des heutigen Papiers. Masken in der Kulturgeschichte wurden von Heilern und Schamanen getragen, sie schmückten vermeintliche Götter und Dämonen und symbolisierten den Teufel.

Masken in der Kulturgeschichte, die den Alltag begleiteten

Masken in der Kulturgeschichte waren zugleich ein Ausdruck für einen Wendepunkt im Leben. Eine Geburt und eine Hochzeit, eine Initiation, Krankheit und der Tod waren besondere Ereignisse, die von Ritualen und Masken begleitet wurden. Bei vielen Völkern galt das außerdem für den Auftakt einer Jagd, für die Ernte oder die Aussaat. Die besondere Magie und der Zauber lagen dabei in der Maske selbst. Bereits die Herstellung war eine magische Zeremonie und diejenigen, die die Masken angefertigt haben, waren speziellen Anforderungen, aber auch Tabus unterworfen. Bei den Inuit waren es die Frauen, die die Herstellung der Masken leiteten und überwachten. An der Maske mitzuarbeiten, war ihnen jedoch verboten. Das Wissen war geheim und wurde von einer Generation zur nächsten weitergegeben.

Masken, die Schutz geben sollen

Wer sich die Masken in der Kulturgeschichte ansieht, dem wird schnell klar, dass Masken genauso dem Schutz dienten. So bauten die australischen Ureinwohner, die Aborigines, Masken, um ihre Häuser zu schützen. Der Stamm der Navajos vererbt seine Masken und damit ebenso die rituelle Rolle innerhalb der Familie. Obwohl die Träger immer wieder wechseln, bleiben die Erscheinung und vor allem die Macht erhalten. Einen Schutz bieten Masken auch im Theater. Schon immer haben Menschen ihr Gesicht hinter einer Maske versteckt, um sich über die Oberen lustig zu machen. Mit der Maske vor dem Gesicht mussten die Schauspieler nämlich keine vor Repressalien haben.

Schandmasken sind ebenfalls Masken mit einer wichtigen Bedeutung. Wer sich beispielsweise wie ein Schwein benahm, musste im Mittelalter eine Maske tragen, die wie der Kopf eines Ebers aussah. Noch im 20. Jahrhundert war es üblich, dass Lehrer einem missliebigen Schüler eine Maske mit Eselsohren aufsetzten. Die größte Zeit der Schandmasken war jedoch das 17. Jahrhundert, denn in dieser Zeit wurden besonders viele Menschen mit einer Maske an den Pranger gestellt.

Bild: @ depositphotos.com / OlegDoroshenko

Tommy Weber

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