Die Trauminsel Sansibar – Sehnsuchtsziel in Afrika

Die Trauminsel Sansibar – Sehnsuchtsziel in Afrika

„Wenn du mich fragst, wo es am schönsten war, sag ich Sansibar“ – so lautet eine Zeile aus dem Hit „Aloha He“ von Achim Reichel. Das, was Reichel in seinem Lied beschreibt, ist bis heute ein Sehnsuchtsziel für viele Menschen geblieben – die Trauminsel Sansibar vor der Küste von Tansania. Sansibar steht für exotische Gewürze, für herrliche Strände, freundliche Menschen und das kristallklare Wasser des Pazifischen Ozeans. Sansibar hat aber auch eine zum Teil kuriose Geschichte, in der eine andere eine zentrale Rolle spielt.

Eine wechselvolle Geschichte

Die Trauminsel Sansibar war sehr lange eine Art Drehscheibe und gleichzeitig Hafen für viele Waren, wie Gold, Elfenbein und Gewürze. Im 10. Jahrhundert wurden die ersten Händler aus Persien dort sesshaft und verbreiteten den Islam auf der Insel. 1831 zog der Sultan von Oman auf die Insel und residierte in Stone Down. Die Stadt war zu dieser Zeit ein wichtiger Knotenpunkt für den Handel mit Sklaven. Mehr Geld wurde nur mit Gewürzen wie Nelken und mit Kokosnüssen verdient. Erst 30 Jahre später wurde die heutige Trauminsel Sansibar unabhängig und der damals regierende Sultan Bargasch verbot den Sklavenhandel.

Ein seltsamer Tausch

Kolonien in Afrika zu haben, gehörte im 19. Jahrhundert zum guten Ton, vor allem, wenn sie so viel Geld einbrachten wie die Gewürzinsel Sansibar. So entschlossen sich das britische und das deutsche Kaiserreich, Sansibar zu ihrer Kolonie zu machen, was natürlich nicht lange gut ging. So entschlossen sich Kaiser und König zu einem seltsamen Tausch. Die einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland war zu diesem Zeitpunkt britisch. Der sogenannte Sansibar-Helgoland-Vertrag sah vor, dass die Briten Helgoland an Deutschland abtreten mussten und im Gegenzug Sansibar bekamen. 1890 wurde die Insel vor Afrika britisch und erst 1963 wieder selbstständig. Ein Jahr später wurde aus der Insel die Vereinigte Republik Tansania.

Wo liegt die Trauminsel Sansibar?

„Zanzibar“, wie die Insel bei den Einheimischen heißt, liegt an der östlichen Küste von Afrika und nur ein schmaler Streifen Meer trennt die Insel vom afrikanischen Festland. 40 Kilometer sind es genau und die Fähre braucht gut zwei Stunden von der Küstenstadt Daressalam bis nach Sansibar. Etwas länger braucht der Flieger von Deutschland nach Mombasa, nämlich elf Stunden, Direktflüge auf die Insel gibt es nicht. Vom kenianischen Mombasa aus geht es dann mit kleineren Flugzeugen zum Abeid Amani Karume International Airport auf Sansibar.

Die wunderschönen Strände

Sansibar ist eine echte Trauminsel. Aber warum ist das so? Liegt es am türkisblauen Meer oder ist es der feine weiße Sand, der sich wie Puderzucker anfühlt? Die Auswahl der Strände reicht vom Nakupenda-Beach über den Uroa-Beach bis zum Jambiani-Beach. Zweifelsfrei gehören alle zu den schönsten Stränden in Afrika, wobei viele Abschnitte noch gar nicht erschlossen sind. Man kann kilometerweit durch den weichen, warmen Sand laufen und trifft dabei auf Frauen, die Kokosnüsse vergraben und Kinder, die Muscheln suchen. Die Kokosnüsse werden nach drei Monaten wieder ausgegraben, dann hat das Meerwasser sie weich gemacht. Die Frauen nutzen die Milch und das Fleisch der Nüsse zum Kochen, aus den Fasern werden praktische Dinge wie Körbe hergestellt.

Ein wunderbares Schauspiel

Die Trauminsel Sansibar ist, was den Tourismus angeht, noch nicht so erschlossen, wie es an anderen Orten entlang der afrikanischen Küste der Fall ist. Viele Resorts sind im traditionellen Stil der Insel gehalten, aber sie sind luxuriös. Wohlhabende Touristen kommen gerne nach Sansibar, denn einmal im Monat gibt es ein einzigartiges Schauspiel: Nicht der Sonnenaufgang ist hier sehenswert, sondern der Aufgang des Vollmonds. Er taucht wie ein riesiger, blasser Ball am Horizont auf und beleuchtet das Meer wie ein Scheinwerfer.

Ein Besuch in Stone Town

In Stone Town ist der Name Programm: Die Stadt kennt keinen Hochglanz und ist nicht aufgehübscht, dafür aber voller interessanter Kontraste. Seit dem Jahr 2000 gehört die Altstadt von Stone Town zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Häuser bestehen aus Korallenstein, aber wer eine aufwendige Restaurierung der Häuser und Gassen erwartet, wird enttäuscht sein. Für solche Maßnahmen fehlt oft das Geld und es sind überwiegend private Investoren, die dafür sorgen, dass die historischen Bauten restauriert wurden. Die Gassen sind wie ein Labyrinth aus Läden. Hier wird afrikanisches Handwerk angeboten, ebenso wie bunte, handgewebte Tücher und natürlich Gewürze, zudem gibt es Stände mit Obst und Gemüse, fangfrischem und Fleisch. Über diesen Teil des Marktes zu gehen, ist allerdings gewöhnungsbedürftig.

Die Sehenswürdigkeiten

In Stone Town bietet die Trauminsel Sansibar auch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise das „House of Wonders“. Dabei handelt es sich um den prächtigen Palast eines Sultans, erbaut im 19. Jahrhundert. Den Namen erhielt der Palast, weil er das erste auf der Insel war, was über Strom und fließendes Wasser verfügte. Für die Einheimischen war das Ganze ein Wunder. Sehenswert ist auch das „Old Fort“, eine alte Festung. Gebaut wurde sie zwischen 1698 und 1701 und diente als Regierungssitz der Portugiesen. Heute wird das Fort für Konzerte genutzt und auch das Touristenbüro befindet sich dort.

Das besondere Nachtleben

Nachts ist es auf der Trauminsel Sansibar ruhig. Es gibt sehr wenige Bars, da 90 Prozent der Einwohner Muslime sind, die keinen Alkohol trinken dürfen. Touristen müssen aber nicht mit Einschränkungen rechnen, denn das Nachtleben spielt sich in den Bars der Hotels ab. In den Gassen sitzen die Einwohner von Stone Town vor ihren Häusern und plaudern, trinken Tee oder spielen Bao, ein beliebtes Brettspiel. Lebhafter geht es auf dem „Forodhani-Food-Market am Meer zu. Hier duftet es nach gegrilltem Fisch und nach Gewürzen. Muskat, Zimt, Vanille, Ingwer, Pfeffer, Kardamom und vor allem Nelken spielen in der Küche Sansibars eine wichtige Rolle und werden für leckere Eintöpfe, Reisgerichte und Currys genutzt. Wer an einem ungewöhnlichen Ort einen Drink nehmen will, sollte „The Rock“ besuchen: Fünf Kilometer vom Festland entfernt, mitten im Ozean, ein kleiner Felsen mit Haus. Drinnen ist es eher spartanisch eingerichtet und bei Flut werden die Gäste mit einem Boot hinübergefahren.

Fazit

Die Trauminsel Sansibar hat sich in den letzten Jahren zu einer günstigen Alternative zu den Malediven entwickelt. Es werden Hotels und Resorts gebaut, trotzdem dreht sich der Alltag nicht nur um den Tourismus. Genau das macht den Charme der Trauminsel Sansibar aus. Hinzu kommt noch das angenehme Klima von 25° Grad und wenig Regen, also optimal für einen fern vom hektischen Alltag.

Bild: @ depositphotos.com / kjorgen

Tommy Weber