Wiesbaden () – Die Importpreise waren im Dezember 2023 um 8,5 Prozent niedriger als im Dezember 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, lag die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat im November 2023 bei -9,0 Prozent und im Oktober 2023 bei -13,0 Prozent.
Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Jahr 2022. Gegenüber November 2023 fielen die Importpreise im Dezember 2023 um 1,1 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren die Importpreise 8,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Das war der stärkste Preisrückgang im Vorjahresvergleich seit 2009 (-8,6 Prozent gegenüber 2008).
Die Exportpreise sind im Dezember 2023 im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent gesunken. Gegenüber dem Vormonat wurden Exporte 0,2 Prozent billiger. Im Jahresdurchschnitt 2023 waren die Exportpreise 0,3 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Energieeinfuhren waren im Dezember 2023 um 32,1 Prozent billiger als im Dezember 2022 und 6,3 Prozent billiger als im November 2023. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im Dezember 2023 um 49,0 Prozent unter denen von Dezember 2022.
Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für elektrischen Strom sanken um 72,0 Prozent, für Steinkohle um 35,3 Prozent, für Mineralölerzeugnisse um 10,8 Prozent und für Erdöl um 7,5 Prozent.
Auch gegenüber dem Vormonat November 2023 fielen die Preise für alle Energieträger. Erdgas war 4,9 Prozent, elektrischer Strom 25,2 Prozent, Erdöl 8,1 Prozent, Mineralölerzeugnisse 5,7 Prozent und Steinkohle 2,8 Prozent billiger.
Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Dezember 2023 um 2,4 Prozent niedriger als im Dezember 2022. Gegenüber November 2023 fielen sie um 0,1 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 8,4 Prozent unter dem Stand des Vorjahres (-0,5 Prozent gegenüber November 2023).
Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im Dezember 2023 um 7,2 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat November 2023 fielen sie um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Dezember 2022 verbilligten sich unter anderem Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-39,9 Prozent), Aluminium in Rohform und Aluminiumlegierungen (-19,1 Prozent), Papier und Pappe (-15,9 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-15,2 Prozent) sowie Kunststoffe in Primärformen (-15,2 Prozent). Dagegen verteuerten sich insbesondere Stärke und Stärkeerzeugnisse (+19,3 Prozent).
Höher als im Vorjahr waren mit einem Plus von 1,8 Prozent die Preise für Investitionsgüter. Gegenüber November 2023 blieben sie unverändert. Importierte landwirtschaftliche Güter waren 0,8 Prozent teurer als im Dezember 2022 (+0,6 Prozent gegenüber November 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kakaobohnen (+60,0 Prozent), Tomaten (+46,1 Prozent) und lebende Schweine (+19,9 Prozent). Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-29,4 Prozent) und Rohkaffee (-2,7 Prozent).
Die Preise für importierte Gebrauchsgüter lagen im Durchschnitt 0,2 Prozent über denen des Vorjahres. Gegenüber November 2023 fielen sie um 0,4 Prozent. Importierte Verbrauchsgüter waren ebenfalls 0,2 Prozent teurer als im Vorjahr, gegenüber November 2023 blieben die Preise unverändert. Deutlich teurer als im Vorjahr waren Süßwaren (+15,8 Prozent), Schweinefleisch (+10,3 Prozent) sowie Getränke (+6,6 Prozent). Dagegen waren Milch- und Milcherzeugnisse mit -11,9 Prozent, Geflügelfleisch mit -10,5 Prozent sowie pflanzliche und tierische Öle mit -9,6 Prozent binnen Jahresfrist günstiger.
Im Jahresdurchschnitt 2023 waren die Importpreise 8,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. 2022 hatten sie noch um 26,3 Prozent, 2021 um 13,5 Prozent über denen des Vorjahres gelegen. Vor allem die Preisentwicklung bei importierten Energieträgern beeinflusste mit einem Minus von 35,4 Prozent gegenüber 2022 die Veränderungsrate der Importpreise. Alle Energieträger kosteten 2023 im Durchschnitt deutlich weniger als 2022. Besonders stark sanken die Preise für Erdgas (-48,0 Prozent). Ebenfalls deutlich billiger waren elektrischer Strom (-59,4 Prozent) und Steinkohle (-43,3 Prozent). Die Preise für Mineralölerzeugnisse lagen im Durchschnitt um 20,1 Prozent und für Erdöl um 19,9 Prozent unter denen von 2022.
Der Importpreisindex ohne Energie lag im Jahresdurchschnitt 2023 um 0,7 Prozent unter dem Stand des Vorjahres. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, waren die Importpreise 7,1 Prozent niedriger als 2022.
Auch die Preise für Vorleistungsgüter lagen 2023 mit -5,9 Prozent unter denen von 2022. Dagegen waren importierte Investitionsgüter im Durchschnitt um 3,6 Prozent, Konsumgüter um 2,9 Prozent und landwirtschaftliche Güter um 0,5 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Der Index der Exportpreise lag im Dezember 2023 um 2,4 Prozent unter dem Stand von Dezember 2022. Im November 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei -2,2 Prozent gelegen, im Oktober 2023 bei -2,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat November 2023 fielen die Exportpreise um 0,2 Prozent.
Die Preise für Energieexporte waren im Dezember 2023 um 43,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (-9,1 Prozent gegenüber November 2023). Wie bei den Importpreisen lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr insbesondere in den um 57,0 Prozent gesunkenen Erdgaspreisen begründet. Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas 8,8 Prozent billiger. Weniger als vor einem Jahr kosteten nach wie vor auch Mineralölerzeugnisse (-9,2 Prozent). Deren Preise fielen auch gegenüber dem Vormonat (-5,7 Prozent gegenüber November 2023).
Die Preise für den Export landwirtschaftlicher Güter waren 8,9 Prozent niedriger als im Vorjahr (+1,4 Prozent gegenüber November 2023). Exportierte Vorleistungsgüter verbilligten sich gegenüber Dezember 2022 um 4,4 Prozent (-0,1 Prozent gegenüber November 2023).
Dagegen wurden Investitionsgüter zu 3,5 Prozent höheren Preisen als im Vorjahr exportiert. Auch die Preise für exportierte Konsumgüter lagen über denen des Vorjahres (+1,8 Prozent).
Im Jahresdurchschnitt 2023 lagen die Exportpreise um 0,3 Prozent unter denen des Vorjahres (2022 gegenüber 2021: +14,6 Prozent).
Vor allem der Preisrückgang bei den Energieträgern um 40,6 Prozent beeinflusste die Jahresveränderungsrate. Weniger als 2022 kosteten auch landwirtschaftliche Güter (-5,1 Prozent) und Vorleistungsgüter (-1,1 Prozent). Dagegen waren Investitionsgüter mit +4,6 Prozent und Konsumgüter mit +4,0 Prozent teurer als im Vorjahresdurchschnitt, so die Behörde.
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