Düsseldorf () – Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) geht davon aus, dass die Haushaltslücke für das kommende Jahr nach dem Karlsruher Urteil zum Klima- und Transformationsfonds bei lediglich 15 bis 20 Milliarden Euro liegt. Das sei auch ohne Aussetzung der Schuldenbremse zu finanzieren, sagte Wüst dem TV-Sender “Welt”.
“Was muss eigentlich aus diesen Mitteln, die aus dem Klimatransformationsfonds kommen sollten, im nächsten Jahr bezahlt werden? Was kann realistisch abfließen? Die 60 Milliarden in Summe werden es nicht sein, das war ja auf mehrere Jahre angelegt”, so der CDU-Politiker: Es seien vielleicht eher 15 oder 20 Milliarden – “das ist der normale Jahresüberschuss eines Bundeshaushalts, einfach, weil nicht alle Mittel abgerufen werden”. Nun müsse der Bundeskanzler erst einmal die fehlende Summe möglichst genau benennen, forderte Wüst. Er erwarte von Olaf Scholz bei der Regierungserklärung am Dienstag “eine ehrliche, eine notfalls auch schonungslose Bestandsaufnahme”. Dabei müsse Scholz sagen “was noch geht, was noch da ist”.
In begründeten Einzelfällen ist Wüst dennoch bereit, über eine Neuverschuldung zu reden: Das bedeute aber nicht, dass er vom Grundsatz der Schuldenbremse abrücke: “Die Schuldenbremse ist im Prinzip total richtig, weil sie die künftigen Generationen davor schützt, dass heute munter das Geld ausgegeben wird. Und da sind wir uns in der Union auch einig.” Wenn es Details gebe, weil am Ende noch was offen sei und es wirklich mit der Notlage zu begründen sei, “dann muss man immer genau hinschauen”, so Wüst. “Das ist ja keine Frage. Aber das Prinzip muss stehen.”
Stattdessen empfiehlt der CDU-Politiker “Sparsamkeit”. Das sei in diesen Zeiten “das Gebot der Stunde”.
Text-/Bildquelle: |
Übermittelt durch www.dts-nachrichtenagentur.de |
Bildhinweis: |
Hendrik Wüst (Archiv)
|
Die Nachrichtenagentur versorgt seit über 10 Jahren ihre Kunden rund um die Uhr mit topaktuellen Nachrichtentexten und Bildern.
Letzte Artikel von Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH
(Alle anzeigen) - Debatte über Schuldenbremse nach Urteil zu Nachtragshaushalt Berlin () - Nach dem Urteil den Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021, wonach ursprünglich für die Bekämpfung der Coronakrise verplante Kredite in Höhe von 60 Milliarden…
- China bleibt knapp vor USA wichtigster… Wiesbaden () - Mit einem Außenhandelsvolumen von 253,1 Milliarden Euro ist China im Jahr 2023 im achten Jahr in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner gewesen. Allerdings…
- Engelszahlen und ihre Bedeutung Was Engel sind, weiß sehr wahrscheinlich jeder. Viele glauben auch daran, einen persönlichen Schutzengel zu haben, aber können Engel und Schutzengel Botschaften an die Menschen…
- Scholz begrüßt Urteil zu NPD-Finanzierung Berlin () - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, die NPD für sechs Jahre von der Parteienfinanzierung auszuschließen, begrüßt. Das Urteil sei…
- Öffentliches Finanzierungsdefizit zurückgegangen Wiesbaden () - Der Öffentliche Gesamthaushalt hat im Jahr 2023 rund 4,1 Prozent mehr ausgegeben und 6,4 Prozent mehr eingenommen als 2022. Einnahmen von 1.860,0…
- Öffentliches Finanzierungsdefizit gestiegen Wiesbaden () - Der Öffentliche Gesamthaushalt hat in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 rund 7,7 Prozent mehr ausgegeben, aber nur 6,1 Prozent mehr…
- Untere und mittlere Einkommensschichten 2024 stärker… Berlin () - Für breite Schichten der Bevölkerung wird nach Berechnungen von Ökonomen das Leben im kommenden Jahr teurer. Zwar senkt die Bundesregierung die Einkommensteuerbelastung…
- Karlsruher Urteil sorgt in Zukunft für mehr… Berlin () - Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds (KTF) verschafft dem Bundeshaushalt wohl deutlich mehr Finanzierungsspielraum - allerdings erst in den nächsten…
- Wüst warnt vor Festlegung für Zeit nach Bundestagswahl Berlin () - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat Unions-Länderchefs widersprochen, die sich für eine Koalition mit der SPD nach der Bundestagswahl 2025 ausgesprochen haben.…
- Öffentliche Schulden im dritten Quartal gestiegen Wiesbaden () - Die öffentliche Verschuldung in Deutschland ist im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Jahresende 2022 um 3,6 Prozent oder 85,8 Milliarden Euro gestiegen.…