Berlin () – Nach dem Ende der Corona-Pandemie nutzen die Mitarbeiter der Bundesministerien wieder vermehrt das Flugzeug für Dienstreisen im Inland. Im Jahr 2023 lösten sie 6.574 Tickets, berichtet die „Welt am Sonntag“ mit Verweis auf Angaben des Bundesinnenministeriums.
2022 buchten die Mitarbeiter der Ministerien, des Kanzleramts, des Bundespresseamts und der Kulturstaatsministerin 5.330 Flugreisen innerhalb Deutschlands, 2021 waren es nur 4.009. Drei von vier Inlandstickets entfielen dabei auf die Strecke zwischen Bonn und Berlin. Genau waren es im vergangenen Jahr 4.916 Tickets nach 3.946 ein Jahr zuvor.
„Die Zunahme der Flüge zeigt mal wieder: Die Ampel nimmt es mit dem Klimaschutz nicht so genau, wenn es um die eigenen Mitarbeiter und darum geht, dass sie möglichst schnell und bequem zu ihrem Ziel kommen müssen. Das ist verlogen“, sagte Ulrich Lange, stellvertretender Fraktionschef der CDU/CSU-Fraktion. Man könne nicht die Menschen draußen mit immer neuen Klimaschutzmaßnahmen gängeln und es selbst anders machen, wenn es vorteilhaft sei. Schließlich könnten die Mitarbeiter auch mit dem klimafreundlichen Zug zwischen Berlin und Bonn pendeln.
Auch in den anderen Oppositionsreihen sieht man die gestiegene Flugfrequenz kritisch. „Während die Regierung uns erzählen will, dass wir am besten mit dem Fahrrad unsere Erledigungen machen und höchstens mit dem Zug in den Urlaub fahren sollen, gönnen sich die Mitarbeiter der Regierenden immer mehr Flüge zwischen Bonn und Berlin“, sagte Stephan Brandner von der AfD-Fraktion. Es sei nicht zu erklären, dass gerade unter einer grünen Regierung die Zahl der Inlandsflüge so explodiere. Gesine Lötzsch, Haushaltspolitikerin der Linkspartei, hätte von einer „Fortschritts-Regierung“ ein Verbot von Inlandsflügen für Beamte erwartet. „Vielleicht sollte Herr Habeck in der Regierung Zoom statt Flugzeug für die Beamten durchsetzen“, sagte sie.
Das Innenministerium begründete die seit 2021 vermehrten Inlandstickets mit dem Ende der Corona-Einschränkungen. „Trotz des deutlichen Anstiegs der Besprechungen, die in digitaler Form durchgeführt werden, sind gewisse Dienstgeschäfte ausschließlich in Präsenz durchführbar beziehungsweise ein persönlicher Kontakt unabdingbar“, teilte das Ministerium mit. Daneben seien im Rahmen der Pandemie-Maßnahmen einige Dienstreisen aufgeschoben worden, die 2022 und vor allem im vergangenen Jahr nachgeholt wurden.
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